acting is re-acting #2
Mitschnitt + Script
„Wenn unsere Hand die des*der Kassenmitarbeiter*in bei der Wechselgeldübergabe für einen kurzen Moment streift, könnten wir in dieser flüchtigen Berührung erahnen, dass es für uns und den*die Kassenmitarbeiter*in – in einer anderen Welt oder einer anderen Zeit – vielleicht eine Zukunft geben könnte, die eine *gemeinsame* wäre.“ Ein Diavortrag über eine Gastspielreise nach Paris und über den Fluss des Geldes. Mit einem Song von Justus Ritter ("Kleiner Geldschein“). Die Performance war Teil der Reihe „acting is re-acting“ am Theater Bremen: „Arbeit ist der Zweck, Produktion das Mittel“, schreibt Kai van Eikels über die Funktionsweise gegenwärtiger Theaterbetriebe: Was produziert wird, ist nicht zuletzt Effekt eines der Produktion zugrunde liegenden Systems von Beschäftigungsverhältnissen. Das bedeutet beispielsweise, dass Regisseur*innen, Dramaturg*innen, Maler*innen und Ankleider*innen gemeinsam an der Umsetzung eines Stücks arbeiten. „acting is re-acting“ will diese Dynamik der Betriebsamkeit nutzen, um ästhetische Werkzeuge zu entwickeln, die uns möglicherweise auch im „Leben“ etwas bringen können: Wie können wir Abhängigkeit als Handlungsspielraum umdeuten? Inwiefern liegt im Agieren, gelesen als Re-Agieren auf eine Umwelt, ein utopisches Potenzial geteilter Autor*innenschaft?